Brunhild Hauschild: Januarnebel

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Graue Tristesse zerfrißt mir die Seele,


gespenstig stehen die Pappeln am Rand.


Tage, in denen ich Leben erquäle,


Januarnebel liegt über dem Land.



Krähen krakeelen genervt in die Stille,


nirgendwo sehen sie Brüder im Baum.


Januarnebel beschlägt mir die Brille,


jede Kontur verwischt wie ein Traum.



Reste von Schneeeis in dreckigen Pfützen,


tiefhängend nässen die Wolken die Stadt.


Kein dicker Mantel vermag mich zu schützen


gegen die Kälte, die es in sich hat.



Januartage, sie werden nicht heller,


morgens bis abends nur schummriges Licht.


Qualvolle Stunden vergehen nicht schneller,


Tiefnebelschwaden versperren die Sicht.



Hoffen und Harren auf bessere Tage.


Wärme und Licht wären Balsam für mich.


Schwermutgedanken noch nagen. Ich sage:


Februarsonne- ich brauche dich!




22.01. 2009

Veröffentlicht in Schnee

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S
Hallo Wolfgang,<br /> das ist mal was, was mir in Inhalt und Form (oder umgekehrt) richtig zusagt - noch dazu als Dialog...<br /> Letzteren könnte ich mir gut im GdT vorm Monatswechsel vostellen...<br /> lg<br /> Slov
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W
Hallo Brunhild,<br /> <br /> lass Dir heraushelfen aus Deiner winterlichen Phobie und sei gewiss: Jedem Januar folgt auch ein Februar. Und hier biete ich sie Dir an, die von Dir gewünschte ...<br /> <br /> <br /> Februar-Sonne<br /> <br /> Februar-Sonne,<br /> strahlst kalt und hart,<br /> alles scheint eisig,<br /> tot und erstarrt.<br /> <br /> Februar-Sonne,<br /> suchst mein Gesicht.<br /> Doch deine Strahlen<br /> wärmen noch nicht.<br /> <br /> Februar-Sonne,<br /> eiskaltes Glühn,<br /> weckst schon die Hoffnung <br /> auf frisches Grün.<br /> <br /> Februar-Sonne,<br /> glitzerst im Eis,<br /> doch unterm Froste<br /> regt sich’s schon leis.<br /> <br /> Februar-Sonne,<br /> wärmst mir das Herz.<br /> Und gehst du unter,<br /> lacht schon der März.<br /> <br /> Wolfgang Reuter, 22. 01. 2009
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S
Hallo Brunhild,<br /> zum Inhalt: gut getroffen, aber zum Glück verbindet sich morgendlicher Nebel oft mit Aufheiterungen.<br /> Gestaltung:<br /> "die es in sich hat" - da muss das IN betont werden, sodass der Rhythmus gestört wird. Besser wäre einfach "die´s..."<br /> Wenn dir dann noch etwas Anderes für die unsägliche Zeile mit den Schwermutgedanken einfiele, wärs richtig gut. Es ginge vielleicht schon "...gedanken und ... keine Frage: / Februarsonne...<br /> lg<br /> Slov
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