Slov ant Gali: Die Katze und die undankbaren Menschen

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 Es ging dereinst in einem Haus


ein Paar mit Katze ein und aus.


Die Katz war schön: Auf schwarzem Felle


schien sie bestreut an mancher Stelle


mit braunen und mit weißen Flecken,


sie braucht´ sich wirklich nicht verstecken.



Den Grund zur Trauersymphonie,


erzählt´ das Paar dem Katzenvieh.


Und Trauer gab ´s im Haus fast immer,


weil noch ganz leer drei Kinderzimmer,


die längst auf schönste ausgestaltet –


die Katze ihre Pfoten faltet;


und plötzlich fängt sie an zu sprechen:


„Das eine will ich euch versprechen.


Wenn ihr erfüllt mir meinen Willen,


so will ich auch den euren stillen.


Ich wünsch mir eigentlich nicht viel,


nur drei Gefährtinnen zum Spiel.


Drei Kätzchen, niedlich anzuschaun,


eins schwarz, eins weiß und eines braun.


Die werden mich dazu bewegen,


in euer Bett mich hinzulegen.


Berührt gemeinsam ihr als Paar


Von mir zurück gelassnes Haar,


so viele Kinder, unbenommen,


in Bälde werden zu euch kommen.“


Die Frau fand Kätzchen, braun, schwarz, weiß,


und sie erwartet ihren Preis.



Neun Monat´ später trifft der ein,


es sind gar liebe Kinderlein.


Eins weiß, eins schwarz und eines braun,


wie ist der Mann da anzuschaun:


„Du böse Katze, du machst Sachen,


wie werden unsre Nachbarn lachen!“


Zwar hielt die liebe Katze Wort;


Trotzdem jagt er sie wütend fort.



Nicht eine Katze seitdem sprach,


erzähl´n ihr Menschen Weh und Ach,


obwohl ihr klar ist ganz genau,


was Herrchen quält und was die Frau.



In meinem kleinen Bauernhaus


Geht auch ne Katze ein und aus.


Die Katz ist schön: Auf schwarzem Felle


Scheint sie bestreut an mancher Stelle


Mit braunen und mit weißen Flecken,


sie braucht sich wirklich nicht verstecken.


Am Abend kommt sie auf mein Kissen.


Sie soll an Gutem nichts vermissen.


Und meine Wünsche (Stücker vier)


Hab ich geschrieben auf Papier,


damit ich dann nichts Dummes schwatze,


fängt an zu sprechen meine Katze.


Veröffentlicht in Katzenmärchen

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