Cornelia Steinert: Katzennase

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> >Des Morgens aufgewacht,
> >einen großen Buckel gemacht,
> >gegähnt und gestreckt,
> >und das Frauchen geweckt.
> >
> >Erst mal durch's Revier gestreift,
> >vom Wege seitlich abgeschweift,
> >weil ein Duft, so interessant,
> >sich in einer Ecke befand.
> >
> >Das Ding beschnuppert, weitergezogen,
> >eine and're Richtung erwogen,
> >lieber zum Katzentisch geeilt,
> >das Frühstück wurde ausgeteilt.
> >
> >Schnurrend alles einverleibt,
> >was gesucht, was Zeit vertreibt,
> >wieder durch's Revier flaniert,
> >diesem Duft nochmal nachgespürt.
> >
> >Ein bisschen Sahne geschleckt,
> >dann das Mäulchen geleckt,
> >die Krallen gestutzt
> >und den Bauch geputzt.
> >
> >Ein Weilchen gedöst,
> >mich von Müdigkeit erlöst,
> >geblinzelt in die Runde,
> >geschlummert - nur eine Stunde.
> >
> >Von Neugier auf den Duft geweckt,
> >der noch immer in der Nase steckt,
> >gewagt noch einen Versuch -
> >was ist d a s für ein Geruch?
> >
> >Wollte dieses Ding ergründen,
> >hoffte, Fressen vorzufinden.
> >Mit Enttäuschung festgestellt:
> >Duft verspricht, was er nicht hält.
> >
> >Also heißt es hier: Verzicht!
> >Nun hat die liebe Seele Ruh'.
> >S o verlockend ist er nicht,
> >der Duft von Frauchens neuem Schuh.

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